Wir setzen die Empfehlung der vier Stufen zur Vermeidung von Eingriffsverwechslungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit um:
Besonders im OP helfen Kontrollen und Kommunikation zwischen den beteiligten Ärzten, Pflegenden und Patienten, Risiken zu minimieren und Fehler zu vermeiden.
Um Eingriffsverwechslungen auszuschließen, gelten im OP die strengen Richtlinien des deutschlandweiten Aktionsbündnisses für Patientensicherheit. Bereits beim operativen und anästhesiologi-schen Aufklärungsgespräch vor oder nach der Aufnahme wird der Patient vom Operateur oder einem umfassend informierten Arzt aktiv zu Name, Geburtsdatum, Eingriffsort und -art befragt, Akten und Röntgenbilder werden abgeglichen und das Ergebnis wird in der Patientenakte dokumentiert. »Bitte zeigen Sie mir, an welcher Stelle der Eingriff erfolgen soll«, könnte es im Gespräch heißen. Auch Angehörige werden miteinbezogen, wenn der Patient selbst nicht in der Lage ist, die erforderlichen Angaben zu machen. Weiterer Check ist das Patientenarmband, das jeder Patient bereits bei der Aufnahme erhält und das ihn zweifelsfrei ausweist.
Bei der Organisation der Besetzung von Operationssälen können kurzfristige Neubelegungen und Änderungen notwendig sein. Zudem werden oft in rascher Abfolge mehrere ähnliche Operationen durchgeführt - Umstände, die die Verwechslungsgefahr erhöhen. Deshalb erfolgt eine Überprüfung unmittelbar vor Eintritt in den Saal. »Wie heißen Sie? Was soll heute bei Ihnen operiert werden?«, wird der Patient beim Einschleusen in den OP gefragt, die Angaben mit Akte und OP-Plan abgeglichen.
Einen weiteren Check von Identität, Eingriffsart und -ort nimmt der Anästhesist vor dem Einleiten der Narkose vor. Letzte Barriere beim Risikomanagement im OP ist das sogenannte Team-Time-Out (TTO im OP): Bevor der erste Schnitt erfolgt, geht das OP-Team noch einmal gemeinsam eine Sicherheitscheckliste durch. Auch hier gilt: Jeder trägt Verantwortung, Fehler zu vermeiden. Entscheidend ist der Gemeinschaftsgedanke. Alle Mitglieder des OP-Teams müssen gleichberechtigt sein, einen Verdacht auf eine gewisse Unsicherheit oder einen Fehler zu äußern. Das circa 30 Sekunden dauernde TTO ist fester Bestandteil des OP-Ablaufs und gibt letztlich dem Operateur die Gewissheit, Fehlerquellen ausgeschlossen zu haben. Erst wenn alle abgefragten Informationen übereinstimmen und die Durchführung des TTO vom Anästhesisten in der Patientenakte bestätigt wurde, darf die Operation beginnen.
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