Das St. Josefskrankenhaus verfügt über ein hochmodernes Herzkatheterlabor, in welchem verschiedene Arten von Herzrhythmusstörungen behandelt werden können. Hier können Herzschrittmacher, Defibrillatoren, Ereignisrekorder und Occluder implantiert sowie Katheterablationen durchgeführt werden.
Das Herz pumpt Blut in den Kreislauf, indem es sich pro Tag etwa 100.000 Mal zusammenzieht und wieder entfaltet, vergleichbar mit einem Blasebalg. In Ruhe genügen dafür 60 bis 80 Schläge pro Minute, bei gut trainierten Athleten können auch weniger Herzschläge pro Minute ausreichend sein. Unter Belastung schlägt das Herz schneller. Mit zunehmendem Alter nimmt die maximale Geschwindigkeit, mit der das Herz unter gesunden Bedingungen schlagen kann, ab.
Schlägt das Herz nicht regelmäßig wie oben beschrieben, spricht man von einer Herzrhythmusstörung. Symptome wie ein unangenehm spürbaren Herzschlag (Palpitationen), Herzstolpern oder Herzrasen, Schwindel, Benommenheit und Ohnmachtsanfälle sowie Brustschmerzen und Brustenge können hierbei auftreten. Wer solche Symptome bei sich wahrnimmt, sollte unbedingt einen Kardiologen aufsuchen, um die möglichen Ursachen abzuklären.
Kardiologie
Sekretariat: Margot Sandmaier
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Sprechzeiten:
Privat- und Selbstzahlerambulanz
Mo., Di., Do., Fr. nach Vereinbarung
Herzschrittmacher- und Defi-Ambulanz
Mittwoch Nachmittag nach Vereinbarung
Kardiologie-Hotline: 06221/526-777
Herzrhythmusstörungen können unterschiedliche Ursachen haben und in verschiedenen Formen auftreten:
Ein zu langsamer Herzschlag macht sich in der Regel durch Leistungsschwäche, Schwindel bis hin zu plötzlich einsetzender Bewusstlosigkeit (Synkope) bemerkbar. Bradykardien treten in der Regel erst in höherem Lebensalter auf. Meist ist ein einfaches EKG für die Diagnosestellung ausreichend. Wenn es sich nicht um eine vorübergehende Störung handelt, deren Ursache beseitigt werden kann, ist ein Schrittmacher in der Regel die einzige Therapiemöglichkeit.
Ein zu schneller Herzschlag kann viele Ursachen haben, und die Abklärung ist deutlich komplexer als bei den Bradykardien. Dennoch ist auch hier der wichtigste Schlüssel zur Diagnose ein EKG. Tachykardien machen sich durch ein Gefühl von Herzrasen und/ oder Herzstolpern bemerkbar. Während der Tachykardie ist die Leistungsfähigkeit in der Regel ebenfalls beeinträchtigt, und wie bei den Bradykardien kann Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit auftreten. Insbesondere an vorerkrankten Herzen können lebensbedrohliche Tachykardien auftreten, bis hin zum Sekundenherztod. Die Behandlung der Tachykardien hängt vom Risiko und/ oder dem Leidensdruck der Patienten ab. Zur Anwendung kommen medikamentöse und ablative Verfahren. Bei den ablativen Verfahren wird eine direkte Ausschaltung der Rhythmusstörung am Herzen mittels Katheter durchgeführt. Bei lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen kann die Implantation eines ICD (Interner Cardioverter Defibrillator) notwendig sein.
Die Abbildung zeigt die vollständige Abdeckung der Pulmonalvenenmündung in den linken Vorhof durch den Kryoballon. Die Pulmonalvene wurde mit einem Kontrastmittel visualisiert. Die Temperatur des Ballons sinkt auf etwa -60° Celsius. Dadurch wird die Pulmonalvene dauerhaft elektrisch isoliert.
Gewebeschäden im Herzen können die Erregungsleitung stören. Die vom Sinusknoten ausgehende Erregungswelle erfasst dabei nur einen Teil der Vorhofmuskulatur, während andere Bereiche noch nicht erregt sind. Die Erregungswelle wandert dann nicht nur über den AV-Knoten in Richtung Herzkammer, sondern auch zu den noch nicht erregten Vorhofmuskelzellen. Dadurch kann eine kreisende Erregungswelle innerhalb der Vorhofmuskulatur entstehen. Beim Vorhofflattern führt diese kreisende Erregung noch zu Pumpaktionen der Vorhofmuskulatur. Beim Vorhofflimmern kreisen verschiedene Erregungswellen chaotisch innerhalb der Vorhöfe, die zu schnell, unregelmäßig und unkoordiniert schlagen. Es kann nicht mehr genügend Blut in den Kreislauf gepumpt werden. Dieses wird oft nicht vollständig aus dem Herzen ausgeworfen, sodass sich Blutgerinnsel und in der Folge Embolien oder Schlaganfälle bilden können. Die Herzkammern können diesen Leistungsrückgang nur kurzfristig kompensieren. Durch eine länger dauernde Überlastung kann sich mit der Zeit eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) entwickeln.